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Erfurt lädt zum Endspurt auf die BuGa

Erfurt Städtereise

Thüringens Blumenstadt verbindet Tradition mit Innovation

Wenn ich so richtig gestresst bin, hilft nur ein Ausflug in die Natur. Kaum ist die Haustür hinter mir ins Schloss gefallen, reicht bereits die Aussicht auf sattes Grün und mein Puls fährt augenblicklich runter. Schon ein wenig frische Luft pustet mein Hirn durch: Alltagssorgen werden ratzfatz weggeblasen. Wer eine Extraportion Gelassenheit tanken möchte, sollte zurzeit Erfurt besuchen. Noch bis zum 10. Oktober hat die Bundesgartenschau ihre Pforten geöffnet. Auf 430 000 m² wartet eine gelungene Mischung aus beruhigender Blütenpracht und aktionsreichen Veranstaltungen.

Erfurt BuGa
Drei XXL-Rutschen schlängeln sich den Petersberg hinab. © Steve Bauerschmidt/Bundesgartenschau Erfurt 2021 gG

Erfurt ist quasi die Wiege der Gartenschauen: Bereits 1865 fand dort das erste internationale Event dieser Art statt. Kein Wunder, dass Thüringens Landesregierungssitz auch den Beinamen „Blumenstadt“ trägt. Mit der Rückkehr an ihren Ursprungsort verbindet die BuGa 2021 Tradition und Innovation. Zwei Schauplätze stehen dabei im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Mit einem herbstlichen Willkommen empfängt der egapark seine Besucher. Europas größtes ornamental bepflanztes Blumenbeet trägt je nach Jahreszeit einen neuen Flor. Ab September ist das Bild geprägt von knopfäugigen Sonnenhüten und wogenden Gräsern. Hier beginnt die spannende Entdeckungstour über 36 Hektar. An jeder Ecke warten kleine Highlights und bunte Blütenmeere. Hobbygärtner genießen Inspiration bei romantischen Rosensträuchern, mediterraner Staudenschau, üppiger Dahlienpflanzung und Flächen für aktuelle Trends wie Hochbeete und Outdoorküchen. Im MDR-Garten (Drehort der beliebten Sendung) stehen zudem Experten mit nützlichen Ratschlägen zur Seite.

Den Mittelpunkt des egaparks bildet Danakil, das weltweit erste Wüsten- und Urwaldhaus: Zwei unterschiedliche Klimazonen hautnah erleben, nur ein paar Schritte voneinander entfernt – hier wird es möglich. Beide verbindet das lebensspendende Wasser. Mangel an einem Ort, Überfluss am anderen. Die Überlebensstrategien von Flora und Fauna sind raffiniert und lassen sich vor Ort bestaunen. Neben Kakteen und Schlingpflanzen finden auch Spinnen, Fledermäuse, Erdmännchen und tropische Schmetterlinge eine neue Heimat.

Die zweite Ausstellungsfläche rund um den Petersberg ist zeitgleich eine Hommage an die Vergangenheit. Auf dem Hügel über der Altstadt thront die gleichnamige Zitadelle, deren Grundstein bereits 1665 gelegt wurde. Sie gilt als eine der besterhaltenen Stadtfestungen Europas. Besucher erwartet eine Zeitreise quer durch die Epochen historischer Gartenkunst und -vielfalt. Das klingt ein wenig angestaubt? Keine Spur! Gleich drei XXL-Rutschen machen das Gelände „erfahrbar“. Wem das zu rasant oder noch nicht modern genug ist, findet in der Defensionskaserne Ausstellungen zeitgenössischer Künstler.

Der mittelalterliche Küchengarten lässt sich mit allen Sinnen genießen. Hier wachsen aromatische Kräuter und duftende Heilpflanzen. Das Wissenswertes auch ohne erhobenen Zeigefinger auskommt, zeigen ebenso anschaulich Bienenlehrpfad und Pilzbeitrag. Besonders spannend für die jüngsten Gäste: Der Spielplatz, der als Grabungsstätte genutzt werden kann und kleinen Forschern archäologische Fundstücke verspricht. Die erwachsenen Begleiter dürfen sich derweil bei original Thüringer Köstlichkeiten stärken, alle frisch aus der Region und präsentiert von lokalen Anbietern.

Selbstverständlich haben Erfurt und die dortige BuGa noch viel mehr zu bieten. Das gilt es aber bei einem Besuch auf eigene Faust zu entdecken. Ferienhäuser und Ferienwohnungen stehen bereit – auch kurzfristig.

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