bestfewo.de Logo

Giethoorn: Im Spreewald der Niederlande

Giethoorn Niederlande

Wo die Boote auf der Dorfgracht flüstern

Zugegeben, das kleine Dorf Giethoorn vergleicht sich selbst eher mit der prächtigen Lagunenstadt Venedig. Mich erinnert die romantische Idylle des Ortes jedoch an das einladende Flair des magischen Spreewalds: Autos sucht man hier vergeblich, denn es fehlen schlicht die dafür notwendigen Straßen. Ihre Erkundungstour starten Sie am besten per pedes oder - noch besser – auf den weitverzweigten Wasserwegen. Lassen Sie sich verzaubern vom Charme der einzigartigen Bilderbuchatmosphäre und genießen Sie eine entspannte Auszeit.

Giethoorn Grachten
Die Brücken von Giethoorn © Arnold/stock.adobe.com

Beinahe jedes Haus scheint eine eigene Insel zu sein: Ein Netz aus mehr als 170 Brücken überspannt das acht Kilometer lange Kanalsystem und ankert die beschaulichen, reetgedeckten Bauten mit den schmalen befestigten Wegen. Bunte Gärten sind liebevoll geschmückt mit knorrigen alten Trauerweiden und üppig blühenden Hortensien. Die nur knapp 2.700 Einwohner zählende Gemeinde in der Provinz Overijssel hat sich insbesondere in den vergangenen Jahren zu einem echten Touristenmagnet entwickelt. So groß ist die Anzahl an Postkartenmotiven, die sich den Besuchern bieten.

Übrigens inzwischen hat es Giethoorn zu echtem Weltruhm geschafft: Dank einer Abstimmung sicherte sich der malerische Ort einen Platz auf dem internationalen Monopoly-Spielbrett und ist damit als einziges Dorf neben Metropolen wie Sidney, New York und London vertreten.

In Anbetracht der optischen Harmonie im Nationalpark Weerribben-Wieden müssen selbst die Boote flüstern: Um zu viel Hektik und lärmende Geräuschkulisse zu vermeiden, dürfen bereits seit den 80er-Jahren die Wasserfahrzeuge auf der Dorfgracht lediglich von einem Elektromotor angetrieben werden. Gemütlich tuckern sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von sechs Stundenkilometern durch Giethoorn. Auch die traditionellen „Punter“ lassen sich noch entdecken und mieten: Die schweren Holzboote sind zwar mit einem Leinensegel ausgestattet, werden aber meist per Ruder oder mit dem „Punter Boom“ (einem langen Holzstab) - auf dem Boden abstoßend - bewegt.

Giethoorn Bootstour
Eine Entdeckungstour auf dem Wasser © rob3rt82/stock.adobe.com

Seine charakteristische Struktur mit den scheinbar unzähligen Wasserarmen hat das Ferienziel der Lage zu verdanken: Es ist vom Moor umgeben und in den längst vergangenen Zeiten lebten die Menschen vom beschwerlichen Torfabbau und dem Reetschneiden. Um das damals so begehrte Material zu transportieren, hoben sie Gräben und Kanäle aus. Durch Überflutungen entstanden in der Umgebung sogar ausladende Seen, die das Gebiet zu einem kleinen Paradies für Kanufahrer und Stehpaddler machen.

Die bewegte Vergangenheit lässt sich im Museum Giethoorn 't Olde Maat erleben. Hier erfahren Sie persönliche Geschichten von Einwohnern (nutzen Sie unbedingt den angebotenen Audio-Guide) und werfen endlich einen Blick in das Innere eines echten Gieter Bauernhofes. Besonders anschaulich schildert der vorgeführte Film die ärmlichen Verhältnisse jener Tage.

Wer in Holland unterwegs ist, hat nicht selten sein Fahrrad im Gepäck. Besonders reizvoll ist dabei die 40 Kilometer lange Route Weerribben – Giethoorn. Vorbei geht es an den beschriebenen Moorseen, winzigen Torfstecherhäuschen und pittoresken Windmühlen. Legen Sie unterwegs unbedingt einen Zwischenstopp bei einer der Vogelbeobachtungshütten ein oder stärken Sie sich mit den klassischen niederländischen Snacks in einem Restaurant am Wegesrand.

Eine passende Unterkunft für Ihren Aufenthalt können Sie hier buchen:

Weitere Informationen erhalten Sie auf folgenden Seiten:

Lesen Sie mehr zum Thema