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Sternenparks: Entdeckungsreise unterm Himmelszelt

Sternenparks

Pellworm und Spiekeroog sind um eine Attraktion reicher

Je heller es ist, umso weniger nehmen wir wahr: Das gilt zumindest für den Sternenhimmel. Blinkende Reklamen, hell beleuchtete Wohnhäuser, rund um die Uhr genutzte Fabrikgebäude – geschäftige Städte scheinen nie zu schlafen. Doch auch unsere Dunkelheit ist schützenswert: Wir brauchen die Nacht, damit wir Ruhe und Entspannung finden und unsere Akkus aufladen. Nur in tiefer Finsternis wird die Vielzahl funkelnder Himmelskörper sichtbar. Sechs Gebiete in Deutschland sind inzwischen als internationale Sternenparks von der International Dark-Sky-Association (IDA) ausgezeichnet. Also Licht aus und die Reise zu den Sternen kann beginnen:

Spiekeroog Sternenpark
Der Sonnenuntergang auf Spiekeroog © Andrea Scheerer/stock.adobe.com

Zwei Nordseeinseln haben es frisch auf die begehrte IDA-Liste geschafft: Mit Pellworm und Spiekeroog verzeichnet Deutschland seit August zwei Neuzugänge. Beide Orte haben insbesondere die Straßenbeleuchtung reduziert und wurden dafür mit der Auszeichnung belohnt. Ein weiterer Grund für einen Besuch des UNESCO Welterbes Wattenmeer.

Keine Öffnungszeiten, keine Eintrittsgebühr: 1380 km² Naturpark Westhavelland -  das gesamte Areal ist ein Nachtschutzgebiet. Aufgrund sehr dünner Besiedlung ist die nördliche Hälfte besonders gut zur Sternenpirsch geeignet. Die Brandenburger sind alte Hasen im Kampf gegen die Lichtverschmutzung: Immerhin waren sie der erste Sternenpark der Republik.

Dem Himmel so nah kommen Hobbyastronomen auf der Winklmoos-Alm. Das Hochplateau liegt auf 1200 Meter und verspricht nicht nur abends eine einzigartige Aussicht, sondern bietet auch am Tag ein 360 Grad Panorama der Alpen. In einer mondfreien Nacht leuchten mehr als 5000 Sterne – alle mit bloßem Auge zu erkennen. Bei (Voll-)Mond wird die Kulisse schaurig schön erhellt und beschert einen angenehmen Gruselfaktor.

Rhön Sternenpark
Der Sternenhimmel in der Rhön © Lapping Pictures/stock.adobe.com

Wie ein Schleier legt sich der Mondschein über die hügelige Landschaft: In Deutschlands Mitte lockt das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Im hessischen Teil stehen eigene Himmelsschauplätze zur Verfügung: Ausgestattet mit einem Polarsternfinder, drehbaren Sternenkarten und Fernglasaufsetzern wird auch der Laie zum Experten. Besonders komfortable Beobachtung garantieren Wellenliegen: Zu schade, dass die Augen geöffnet werden müssen…

„Sterne ohne Grenzen“ – die Astronomie-Werkstatt an der Sternwarte Vogelsang nimmt Nachteulen an jedem Wochenende mit auf Führungen. Im Nationalpark Eifel sollten Erkundungstouren auf eigene Faust außerhalb des Schutzgebietes erfolgen, damit insbesondere die Tierwelt ihre Ruhe genießen kann. Tipps für optimale Beobachtungsmöglichkeiten sind vor Ort erhältlich.

Wer die Dunkelheit erleben möchte, sollte sich selbst an ihrem Schutz beteiligen. Daher gilt für alle Entdecker, möglichst nur dunkelrotes Licht verwenden und damit nur nach unten leuchten. Als positiver Nebeneffekt gewöhnt sich das Auge viel rascher an die Verhältnisse in der Finsternis.

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