Darüber hinaus finden sich in den Ortschaften des Departements zahlreiche kulturhistorisch interessante Sehenswürdigkeiten. Die zahlreichen Urlauber können sich auch an den regionalen kulinarischen Köstlichkeiten erfreuen. Am bekanntesten ist natürlich jener Apfelbranntwein, der nach der Region benannt wurde. Aber auch der Camembert und die verschiedensten Fischgerichte verführen die Besucher zum Verweilen in den einheimischen Restaurants.
Allgemeine Informationen
Das Departement Calvados liegt im Nordwesten Frankreichs und ist Teil der Region
Basse-Normandie. Nach der Französischen Revolution wurde das Departement aus Teilen der Provinz Normandie gebildet. Es erhielt seinen Namen nach einem der Atlantikküste vorgelagerte Riff, dem Plateau du Calvados. Das Departement unterteilt sich in vier Arrondissements. Provinzhauptstadt ist die 110.000 Einwohner zählende Großstadt
Caen. Das milde Seeklima ist mit verantwortlich, dass die Gegend über eine sehr ertragreiche Landwirtschaft verfügt. Über ein Fläche von rund 150.000 Hektar erstreckt sich der Regionale
Naturpark Marais du Cotentin et du Bessin. Davon sind ein Viertel der Fläche Feuchtgebiete und Sümpfe. Gerade in diesen Gebieten finden sich noch zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.
Geschichtliche Entwicklung
Das Gebiet des Departements Calvados, welches zu dem historischen Gebiet der Normandie gehört, verfügt über eine lange wechselvolle Geschichte. Schon in der Antike war die Gegend besiedelt. Im Jahr 51 vor Christi Geburt wurde die Normandie von den Legionen Julius Cäsars erobert. Gut 400 Jahre stand die Region unter römischer Herrschaft. Im Jahr 487 besiegte der merowingische König Chlodwig die römischen Truppen. Im 10. Jahrhundert wurde das Gebiet schließlich von den Normannen erobert. Von diesem Volksstamm erhielt die Gegend auch ihren Namen.
Das Gebiet der Normandie war Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich während der Zeit des Hundertjährigen Krieges (1337-1457). Nach der Vertreibung der englischen Truppen blieb die Gegend unter französischer Herrschaft. Im vergangenen Jahrhundert gelangte die Normandie noch einmal zu welthistorischer Bedeutung. Am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, begann die Landung der Westalliierten-Truppen an der Küste der Normandie. Diese Landung war der Beginn des Endes des Hitlerregimes in Deutschland.
Kulturhistorische Sehenswürdigkeiten
Das Gebiet um das Departement Calvados zählte über Jahrhunderte zu einer der reichsten in ganz Frankreich. Dies zeigt sich auch heute noch an den vielen Schlössern, Burgen und Kathedralen, die sich in der Gegend finden lassen. So befindet sich in
Bayeux einer der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler der Normandie - die
Kathedrale Notre-Dame de Bayeux. Die Kathedrale wurde im 10. Jahrhundert zunächst im romanischen Baustil errichtet und dann 12. Jahrhundert im gotischen Stil umgebaut. Lange Zeit befand sich auch in der Kathedrale der
Teppich von Bayeux. Dieser einzigartige Wandteppich gilt als das wichtigste Werk mittelalterlicher Textilkunst. Heute befindet sich der Teppich in einen extra für ihn eingerichteten Museum in Bayeux.
Die Geschichte des D-Days findet natürlich auch in den Museen der Gegend ihren Niederschlag. So befindet sich in der Provinzhauptstadt Caen das
Memorial de Caen. Hierbei handelt es sich um eines der meist besuchten Museen in Frankreich. Es beschäftigt sich sowohl mit der Vorgeschichte des 2. Weltkrieges, als auch mit den Folgen und Nachwirkungen bis zum Ende des Kalten Krieges.
Die meisten Besucher des Departements Calvados kommen jedoch um sich an den langen Sandstränden der Atlantikküste zu erholen. Schon im 19. Jahrhundert entstanden hier zahlreiche Seebäder, die bis heute den Charme der Belle Époque bewahrt haben. Genannt seien hier vor allen Dingen die Orte
Cabourg,
Houlgate und
Villers sur Mer. Der berühmte Schriftsteller Marcel Proust verbrachte zwischen 1907 und 1914 die meiste Zeit des Sommers in Cabourg und schrieb hier weite Teile seines Meisterwerks "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit".
In den vielen Orten entlang der Atlantikküste finden die Besucher problemlos komfortable Unterkünfte in den zahlreichen Ferienzimmern und Ferienwohnungen.